Verein Schmöckwitzer Wassersportler e.V.

Bilder und Berichte 2018

58. Schülerwettfahrt im VSW

Unsere Wettfahrtleiterin hatte für das Wasser alles gut geplant und organisiert. Für die Orga an Land zeichneten sich Steffi, Uwe B. und Augustin auf der Jahreshauptversammlung hauptverantwortlich. Und so war bereits am Freitag ein heiteres Vorbereiten auf unserem Vereinsgelände feststellbar. Aber auch unsere Gäste nahmen immer mehr Gestalt an. Unsere Wiesen und Freiflächen füllten sich mit Optimisten, Lasern und 420ern sowie Trailern und Zelten. In unserem Hafen machten sich die Begleitboote „breit“. Ein schickes Bild.

Je später der Abend, um so besser die Gäste. Erst kurz vor dem Dunkelwerden am Freitagabend erreichten unsere Gäste mit dem wohl weitesten Anfahrtsweg unseren Verein. Sie reisten aus Polen an und brachten trailerweise Equipment mit.

Am Samstag um 1000 eröffnete Ulf, unser Vizevorsitzender, die Veranstaltung auf unserem Pariser im Rahmen der avisierten Steuermannsbesprechung. Zusammen mit Wettfahrtleiterin Nicole und Frau Bezirksstadträtin Cornelia Flader, Leiterin der Abteilung Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport (CDU). Sie betonte die Wichtigkeit der Kinder- und Jugendarbeit in Vereinen, konkret im VSW. Die Bemühungen mündeten regelmäßig in solchen Veranstaltungen wie der legendäre Schülerwettfahrt aber auch in der erfolgreichen Zukunftssicherung eines jeden Vereins. Der Bezirk Köpenick ist bemüht, derartiges ehrenamtliches Engagement bestmöglich zu unterstützen und zu fördern. Applaus stellte sich ein. Dann ging das Wort an die Frau, wegen der alle hier erschienen sind. Wettfahrtleiterin Nicole. Sie machte darauf aufmerksam, dass nicht nur wir an diesem Wochenende in unserem Revier aktiv sein werden, sondern auch unser Nachbarverein TSG mit seinen O-Jollen. Insofern sei auf dem Wasser von allen Beteiligten unbedingt Obacht angezeigt – es könnte eng werden. Schon zu diesem Zeitpunkt bedauerte Sie, dass wir in Ermangelung der Mindestteilnehmer bei den 420ern und den Lasern 4.7 in diesen beiden Bootsklassen keine Ranglistenregatta starten und werten können. Sehr erfreulich jedoch die 28 startenden Optimisten B und die 12 Laser Radial. Mit sieben 420ern und sechs Lasern 4.7 insgesamt dennoch ein gutes Regattafeld.

Am Rande der Auftaktveranstaltung präsentierte sich die Spie AG (www.spie.de) mit unzähligen Ausbildungsberufen sowie persönlichen Ansprechpartnern hinein in diesen wichtigen Lebensabschnitt eines jeden Jugendlichen. Ein erster persönlicher Kontakt - die etwas andere Grundlage für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch in fremder Umgebung.

Angesichts des sommerlichen zugleich eher windlosen Wetters entschied sich Nicole für eine Startverschiebung. Während der Wartezeit auf den Wind bot sie den Kindern und Jugendlichen die Alternative zu gemeinsamen und vielfältigen Spieleformen an Tischen und den Tischtennisplatten auf unserem Vereinsgelände. Sollte sie dann kurzfristig und völlig überraschend doch zum Start blasen, würden die Eltern und Betreuer das Caos schon beseitigen. Lachen in den Gesichtern unserer Gäste. Selten, dass die Erwachsenen den Kindern etwas nachräumen – doch im Zuge unserer Schülerwettfahrt durchaus legitim.

Und dann war es soweit. Als hätten sich zwei Nachbarvereine abgestimmt. Um 1130 verkündete unsere Wettfahrtleiterin den Versuch, unmittelbar vor den Toren unseres Vereins starten zu wollen. Bewegung setzte ein. Letzte Verpflegungsbeutel für den Tag wurden aus der Messe abgeholt, die Boote wurden ein letztes Mal gecheckt, aufgetakelt und zu Wasser gelassen, während die Trainer und Begleiter die Motorboote besetzten. Das große Ablegen folgte.

Draußen auf dem Waser waren bei 1007 hpa, 25 Grad Celsius und sommerlichem Sonnen-Wolken-Mix zärtliche Windsteifen aus südöstlichen Richtungen zu erkennen. Diese Rahmenbedingungen machte sich auch die TSG zu Nutze, wollte es wissen. Und so wurde es in unserer Bucht schlicht eng. Die TSG baute ihre Startlinie etwa vor ihrem Kopfsteg, wir hingegen etwa vorm WSV 1921 auf. Die Regattabahnen überlagerten sich in unserer Bucht, zudem waren die Wendemarken nur schwer auseinanderzuhalten. Doch die Kinder und Jugendlichen hatten verstanden und Nicoles Worte zu dieser wesentlichen Kleinigkeit verinnerlicht, segelten die 420er und Laser in zwei Starts ab 1225 die korrekte Tonnenfolge ab, ehe die Wettfahrtleitung nebst Jury in Persona Torsten H. etwa 20 Minuten später die Blau-Weiß-Karierte Flagge „N“ zogen und mit ihr geschwind die Regattabahn abmotorten. Abbruch! Vereinzelt fragten sich Kinder, die zur Startlinie zurückkehrten, warum Abbruch?

Der Wind war wieder eingeschlafen. Auch bei den O-Jollen der TSG, deren erste Wendemarke die „Lutze-Gedenk-Tonne“ in Marienlust sein sollte. Doch ehe die erste O-Jolle dort ankam, brach auch die TSG ihre heutigen Bemühungen einer Wettfahrt ab.

Im Ergebnis Bucht leer und Vereine wieder voll. Bei uns wurden alle handelnden Akteure – also Segler und Personal - mit einem selbst gebackenem Kuchenbuffet bei Laune gehalten, ehe gegen 1500 der absolute Abbruch des Samstags am Mikrofon verkündet, zugleich auf den morgigen Beginn bereits um 0930 hingewiesen wurde.

Der Sonntag sollte die 58. Schülerwettfahrt retten. Wind aus West mit etwa 3 Bft, Sonne mit nur vereinzelten Bewölkungen und 1008 hpa ließen sommerliche 27 Grad Celsius zu. Ohne großem Brimborium ging es um 0930 aufs Wasser mit dem entschlossenen Ziel Seddinsee. Und wieder folgten uns die O-Jollen der TSG, die ihre Startlinie zwar eher in Richtung Gosen aufbauten, deren Regattabahn sich jedoch dafür auf den gesamten Seddinsee erstreckte. Insofern blieben Feldberührungen der verschiedenen Bootsklassen nicht aus, verliefen jedoch ohne Komplikationen. Dennoch gab es in einer solchen Phase während eines Starts unsererseits einen allgemeinen Rückruf. Allerdings sind weitere Einzelheiten nicht bekannt geworden. Unsere Regattabahn erstreckte sich mehr im Bereich zwischen dem Oder-Spree-Kanal und der Koppelstelle Schmöckwitz. Als Startschiff fungierte wie am Tag zuvor Jörn mit seiner Granada 24 und am Ziel Eberhard mit seiner Bontje.

Nur kurz vor unserem ersten Start marschierte der Gastkutter aus Heiligenhafen (Festlandseite Fehmarn), der noch ein Wochenende zuvor bei uns festmachte, um Gäste des SC Seddins zur Feierlichkeit des AWN Cups zu bringen, einfach durch die Vorbereitungsphase unseres Startfeldes. Als Maschinenfahrzeug absolut regelwidrig, im Zusammenhang mit unseren Kleinkindern lebensgefährlich, rücksichtslos und uneinsichtig. Aber genau in solchen Augenblicken ist die Wasserschutz wieder weit weg. Schade.

Nachdem sich die ersten Aufregungen gelegt hatten, ging die Regattamaschinerie bei allen handelnden Akteure los. Routine stellte sich ein. Für die schnellen 420er und als Rangliste zu segelnden Laser Radial sollten es jeweils drei Wettfahrten werden, hatte sich Nicole vorgenommen. Bei den etwas langsameren Optimisten und den nicht als Rangliste startenden Lasern 4.7 gab es jeweils nur zwei Starts. Dennoch ein anspruchsvolles Programm im Hinblick der letzten Startmöglichkeit dieses Sonntags, welche in der Ausschreibung mit 1300 beziffert war.

Ruhig zogen die Kinder und Jugendlichen ihre Bahnen, meisterten die Starts, wobei es dennoch den ein oder anderen Einzelrückruf und sogar einen allgemeinen Rückruf gab. Und das ist auch gut so, übt ungemein. Geschafft, die Meisten glücklich und zufrieden kehrten die Kinder und Jugendlichen mit ihren Trainern zurück zum VSW. Dort hatte die Landcrew bereits die Leckereien für die Seglerinnen und Segler sowie deren Begleiter vorbereitet. Für eine im Startgeld enthaltene Essensmarke gab es nicht wie am Samstag „nur“ einen prallen Verpflegungsbeutel. Sondern zwei Hotdogs oder nur einen Hotdog und einen Milchreis, also alles das, womit man Kinder glücklich machen kann. Aber auch das „Bodenpersonal“ konnte sich gegen einen kleinen Obolus daran laben. Gesättigt zugleich gespannt warteten alle auf die sich anschließende Siegerehrung. Schlau war, wer diese Zeit nutzte, um sein Bootsmaterial zum Transport vorzubereiten.

Einen Augenblick später ertönte das Signalhorn zur Siegerehrung nebst Preisvergeudung auf unserem Pariser. Alles versammelte sich gespannt. Egal ob erster Platz oder rote Laterne - alle Kinder und Jugendlichen bekamen persönlich eine Urkunde mit Applaus überreicht. Die ersten Segler einer jeden Bootsklasse bekamen zudem die Gelegenheit, sich einen Sachpreis vom Gabentisch auszusuchen. Als absolutes Highlight wurden die Wanderpreise der Schülerwettfahrt des VSW übergeben, die bitte rechtzeitig im kommenden Jahr zur 59. Schülerwettfahrt wieder abzugeben sind. Eine sprachliche Herausforderung für unsere Wettfahrtleiterin Nicole stellte die Ehrung unserer polnischen Gäste dar, die einige gute und sehr gute Platzierungen ersegelten und entsprechend vorgebeten wurden. Ein Sonderpreis darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben – der des jüngsten Mitseglers unserer Schülerwettfahrt.

Auch wenn der Aufwand zur Planung, Organisation und Durchführung unserer Schülerwettfahrt ein jedes Jahr nicht nur riesig erscheint sondern es auch ist, lohnt es sich immer und immer wieder, diesen Aufwand auf sich zu nehmen, schaut man in die vielen glücklichen Augen der Kinder, der Jugendlichen und der Trainer, Begleiter sowie Eltern. Schade ist dann jedoch, wenn wir es nicht schaffen, Ranglistenregatten voll zu machen, um diese unsere Schülerwettfahrt aufzuwerten und zu puschen. Eine Bitte in Richtung unserer vielen, vielen Gäste: Tragt Eure guten gastfreundschaftlichen Erfahrungen mit uns in Eure Vereine und sorgt so für noch regere Teilnahme in den einzelnen Bootsklassen. Wir können alle nur gewinnen!

Euer
Patrick
Berlin-Weißensee, 19.06.2018



PS: Sollte jemand Interesse an Bildern in Originalgröße haben, bitte einfach den Dateinamen per Mail an webredaktion@vsw-segeln.de. Ich melde mich dann bei Euch.

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